Dienstag, 14. Februar 2017

Ich war noch nicht soweit ...


... und doch muss ich jetzt lernen, damit umzugehen.

Kein Schlurfen mehr in unserer Wohnung, kein Ohren-Kratz-Geräusch, dein Schlafkissen ist schon weg und auch Wasser- und Futternapf habe ich schweren Herzens schon gewaschen und unter dem Küchenschrank verschwinden lassen. Nur dein Halsband samt Leine hängen noch in der Nähe der Tür - dort, wo sie immer hingen, als du noch da warst.

Wenn ich zu Hause zur Ruhe komme und alles andere um mich herum in Stille gehüllt ist, drückt es mir auf mein Herz. Ich könnte schreien. Aber stattdessen verwässern meine Augen. Ich vermisse es so ... das beruhigte Schnarchen, das auf den "Essenstisch-gucken", das Putz-Geräusch, das mich immer so aufgeregt hat ... nahezu jede Kleinigkeit - es ist einfach anders jetzt.

Sheila, schiefe Vorderbeine, Wuschelkopf, Haarmonster, alte Oma ... sie war die letzte unserer drei Hunde, die uns im Leben begleiteten. Und plötzlich ist auch sie nicht mehr da. 16 Jahre hatten in der Nacht vom 11. zum 12. Februar ihr Ende gefunden und ich war für diesen Moment noch nicht vorbereitet. Ich war einfach noch nicht soweit.

Jaaaa - ich habe das schon zwei Mal durchgemacht und auch die beiden Male war es schwierig, aber der Unterschied zu diesem Mal ist einfach, dass es immer noch Gewusel zu Hause gab, das uns einigermaßen ablenkte. Jetzt ist einfach nur noch Stille. Und auch, wenn man denkt, es gibt doch noch ein kleines Mädchen, das wuselt ... ja, das tut es. Aber es kann auch fragen "Ist Sheila bei Oma?" " Mama kauft ein neues Kissen für Sheila." oder "Wo ist unser Hund?". Und dann ist es wieder da - dieses Drücken, das gegen den Schrei ankämpft, den ich eigentlich los werden möchte.

Ich war noch nicht soweit ...

Aber jetzt muss ich es sein. Und ich muss mich Stück für Stück mehr verabschieden und mit dem Leben ohne Hund arrangieren. Was mir ehemals als sehr schwierig erschien, weil man eben seinen Tagesablauf immer nach dem Hund ausrichten musste (vorrangig, weil Sheila zu Hause gern bellte, wenn sie allein war), wünsche ich mir heute fast zurück. Ich kann mir noch nicht vorstellen, wie es ist, einfach alles so machen zu können ... kein "Wir können aber nicht so lang ..." oder "Nein, tut mir leid. Ich habe niemanden für Sheila zu Hause.". Ich würde es gern nochmal so sagen müssen, aber auch das hat sich verändert.

Und ihr glaubt gar nicht, auf was für Kleinigkeiten ich gerade so achte ... gestern Abend erst sah ich unseren Teppich an und merkte, dass mit jedem Staubsagen in der Wohnung immer weniger Hundespuren da sein werden. Und ich fand das furchtbar! Früher hat es mich gestört und jetzt macht es mich traurig. Was für ein Hin und Her.

Ich bin mir sicher, ich werde noch so manches Mal von Trauer eingeholt und mich wieder abends im Badezimmer in mein Handtuch weinen sehen ... dafür sind 16 Jahre einfach eine zu lange Zeit und eine TOLLE Zeit gewesen. Aber ich werde versuchen, mich mehr und mehr an die schönen Zeiten zu erinnern und mir zu sagen, dass unser Zottelkopf es mit 16 Jahren wirklich gut gehabt hat. Sie hatte ein gutes Leben, hat so viel erlebt (gut wie schlecht, aber vorrangig gut) und hat uns mit ihrem Dasein eine ganze Menge gegeben.

Ich bin vor allem dankbar dafür, dass sie Minou ein Stück ihres Lebens begleitet hat und so ihren Pfotenabdruck in Sachen "guter Umgang mit Tieren" hinterlassen hat. Einen gelasseneren Hund hätten wir uns nicht wünschen können.

Wenn ich könnte, würde ich ihr DANKE dafür sagen ... stattdessen denke ich es nur und mache jetzt erstmal wieder eine Traurigkeits-Pause.

Wahrscheinlich war dieser Blogpost hier auch ein totaler Bruch mit den eigentlichen Stories, aber das Leben ist so. Und ich merke, mir hat das Herunterschreiben unglaublich gut getan. Danke also für eure Geduld und bis bald wieder ...

#TeamXenaBlackySheila

Eure