Mittwoch, 15. Oktober 2014

Die ersten drei Tage ...

40 Wochen trug ich sie stolz im Bauch und nun lag sie da - klein, zerbrechlich, im zart bunt gepunkteten Body und irgendwie viel zu großen Schlafsack - und alles, wirklich alles war neu:

Das kleine Wesen - neu.

So gut wie keinen Schlaf - neu.
Stillen - neu.
Stillen vor den Augen anderer - neu. 
Wickeln - neu.
Babyschreien - neu.
Wickeln mit Babyschreien - neu.
Ent- und einkleiden und dabei nichts kaputt machen - neu.

Klar, wir sind zum ersten Mal Eltern geworden. Da steht man natürlich vor einem Berg von Fragen: Kann man die kleine Maus beim Kleiderwechsel ausversehen verletzen? Wie oft müssen die Windeln gewechselt werden? Ist sie jetzt müde oder hungrig? Oder hat sie jetzt vielleicht sogar Schmerzen? Warum schreit sie jetzt bloß so laut? Und es spricht doch wohl nichts dagegen, mal eben das Fenster für Frischluft zu öffnen? Oder könnte sie sich dann binnen Sekunden verkühlen?

Die ein oder andere mag jetzt schmunzeln, aber seien wir mal ehrlich - manche solcher Fragen stellte man sich doch und merkte später, dass es total öddelig war, sich darüber den Kopf zu zerbrechen :) Das meiste macht man intuitiv ja doch richtig und wenn man sich gar nicht sicher war, hatte man ja noch das Krankenhauspersonal (Ärzte, Hebammen, Krankenpfleger) und den immer abrufbaren Rat von "Oma und Opa".Allerdings weiß ich heute, dass es nicht unbedingt ratsam ist, bestimmte Fragen mit Hilfe des kompletten Krankenhauspersonals zu klären - in meinem Fall spreche ich vor allem über das Thema STILLEN. Da wurde ich umsonst nämlich total kirre gemacht und bin auch entsprechend verwirrt nach Hause gefahren. Aber das thematisiere ich gern noch in einem separaten Post.

Erstmal zum kleinen Chaos: Bis ca. 3 Uhr blieben wir im Kreißsaal - dabei wurde ich noch in einen anderen Raum geschoben, weil noch keine Zimmer auf der Wochenbettstation fertig waren. Das Krankenhaus platzte auf der Station nur so aus allen Nähten ... aber gegen 4 Uhr gab es auch endlich einen Platz für mich. Ich kann mir noch genau daran erinnern, wie ich durch total stille, ziemlich verlassene Gänge geschoben wurde. Mit dem schlafenden kleinen Bündel in meinem Arm. Und als wir in dem Zimmer ankamen, wo wir die nächsten drei Tage verbringen sollten, weckten wir unweigerlich die Zimmernachbarin auf, die logischerweise bereits schlief - daneben im Beistellbettchen auch ihr Söhnchen.

Viel zu tun hatte ich mit ihr nicht - sie durfte am nächsten Tag auch schon nach Hause. Und ich ... waaah, ich Glückliche. Ich hatte den Tag und die anschließende Nacht das Zimmer für mich allein - zusammen mit Minou. Und sie konnte in der Nacht auch mal richtig schreien und ihre ahnungslose Mutti ein bisschen zum verzweifeln bringen. Mammamia, habe ich mir Sorgen gemacht - dabei wollte sie bloß an die Möppies. Ich wusste da ja noch nicht, dass es so oft sein muss ... aber na ja.

Gegen Mittag am Donnerstag kam dann eine neue Zimmernachbarin. Mit Zwillingssöhnen. Die zwei waren ja sooooo ruhig. Unglaublich! Ich hatte vorurteilenderweise schon gemutmaßt, dass meine Nacht nicht sehr schön wird. Ja, das wurde sie auch nicht. Aber das lag definitiv nicht an den Jungs ;) Minou war diejenige, die immer gemault hat. Und friedlich im Bettchen schlafen, wie die anderen zwei, wollte sie einfach nicht. Hehe.

Tja, ich kam leider nicht soooo viel aus dem Bett während des gesamten Krankenhausaufenthaltes. Ich hatte ganz arge Kreislaufprobleme - musste sogar leider beim ersten Mal Toilettengang diesen blöden Klostuhl benutzen - müüüühüüü, dass war mir ganz schön unangenehm, weil neben meiner ersten Zimmernachbarin auch mein Freund, das Krankenhauspersonal und ich glaube auch meine Ma anwesend waren. Und ich mache solche Sachen einfach gern allein :) Na ja, war ja nichts großes - musste nur klein (oh jeee, das zu schreiben ist irgendwie schon wieder unangenehm), aber dank meiner Verletzungen (zwei verschiedene Rissarten) brannte es natürlich ganz schön.

Wir waren wirklich seeeehr viel nur im Zimmer. Schade, eigentlich. Aber es ging einfach nicht besser. Fit genug zum Laufen, war ich erst Donnerstagabend wieder. Und Freitagvormittag sollte es ja schon nach Hause gehen.

Wir hatten aber glücklicherweise einigen Besuch, der uns den Aufenthalt soooo schön machte. Oma und Opa. Nochmal Oma. Und Minous Tante - die Schwester meines Freundes. Mein Brüderchen war, wenn ich mich richtig erinnere, nicht im Krankenhaus - da es mitten in der Woche war und er beim Bund in Schleswig-Holstein stationiert ist. Ach ja, und meine beste Freundin war da.

Ansonsten hatten wir erstmal keine weiteren Leute mit Besuchsinfos versorgt - wir wollten nicht allzu viel Trubel im Krankenhaus. Das alles war schon aufregend genug.

Wir hatten ungewollterweise am Freitag ordentlich Wirrwarr, den wir wirklich nicht gebrauchen konnten - aber dazu komme ich auch nochmal in einem anderen Post. Durch dieses Kram kam es jedoch dazu, dass wir gute drei Stunden später nach Hause kamen, als eigentlich gedacht.

Aber ... wir waren endlich zu Hause. Das war die Hauptsache. Mit dem kleinen Wurm ... komisches Gefühl, aber auch soooo erfüllend.

Für euch auch, oder?

Bis bald wieder!

Eure












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